Also dann wie angedroht ein erster Erfahrungsbericht zu der Axt. Angekommen ist sie heute kurz vor 12:00; im Holz war sie gegen 13:30.
Erscheinungsbild:
Krumpholztypisch rustikal, erster Gedanke "Wenn das nicht die Eintrittskarte für Valhalla ist, weiß ich auch nicht..."
Verarbeitung:
Gut ins Haus eingepasster Eschenstiel, der mit Keil und Ringkeil verkeilt ist. Nicht hundertprozentig gut, weil an einer Ecke 2-3 mm Luft zwischen Stahl und Holz sind, das sollte die Verkeilung allerdings ausgleichen. Axtkopf sitzt in gerader Linie auf dem Stiel; nicht wie man es schonmal bei Äxten Marke KWV (Kaufen-Wegstellen-Vergessen) hat, ein paar Grad aus der Flucht.
Stiel ist ohne Fehler (klar, sonst wäre die Axt zurückgegangen), vielleicht geringfügig zu groß im Umfang. Aber das verbuche ich unter subjektive Wahrnehmung, davon ab habe ich Handschuhgröße 9. Haptik ist noch gut. Das Blatt ist gebrauchsfertig geschliffen, da gab es absolut nichts nachzuarbeiten.
Entasten:
Einsatz erfolgte heute auf dem Polter. Langes unhandliches Stammholz bis zu sechzehn Metern Länge und knapp 80 cm Stammdurchmesser. Einzelne Stämme mit Gabelungen und Ästen, die dann testweise mit der Axt bearbeitet wurden. Das ging gefühlt erheblich besser als mit der Ochsenkopf Iltis. Die Krumpholz ist wendiger und lässt sich meines Erachtens weicher (mir fällt gerade keine bessere Umschreibung ein) führen. Das längere Blatt macht es natürlich auch einfacher zu treffen. Jedenfalls hatten die Äste (Buche und Eiche bis 50 mm) der Axt nichts nennenswertes entgegenzusetzen.
Fällen:
Da gab es heute nicht wirklich was außer den Brennnesseln, die angefangen haben, den Polter zu überwuchern. Zwar ist die FW 0541 scharf genug geschliffen ausgeliefert, diese sauber zu kappen (ja, habe es wirklich ausprobiert) diesen Job dann aber mit dem Gertel erledigt (und bereut, keine längere Hepe mitgenomen zu haben. Waren ganz schön viele Brennnesseln). Testweise drei Stangen Ahorn und Buche und eine FiTa mit jeweils etwa 150 mm Durchmesser durchgehauen. Es funktioniert und tut man das nicht direkt unter der Sonne, ölt man auch weit weniger, aber mit der Motorsäge macht es mehr Spaß.
Spalten:
Ausprobiert, an ein paar 200-300 Abschnitten Buche und FiTa mit irgendwas zwischen 300 und 500 mm Länge. Es ging praktisch mühelos. Leider war heute nichts sehr faseriges und nichts auffällig astiges dabei. Gerissen wurde heute leider auch nicht, von daher konnte das eigentlich (für mich zumindest) Handling um den Kegelspalter herum auch nicht getestet werden. Ich hoffe, ich kann das im Laufe der nächsten Woche nachholen.
Einsatz als Behelfshammer:
Durchgeführt um den Wendehaken eines Fällwenders ins Holz zu treiben, einen eben zurechtgeschnitzten Pfahl einzuschlagen und zwei Holzkeile in einen Schnitt. Geht auch hier wieder angenehmer als mit dem Iltis; ich finde die Balance dieses Axtmodells wesentlich besser. Das soll aber explizit nicht heißen, dass Ochsenkopf schlechte Äxte produziert, das Eintreiben der Pfähle geht mit der Ochsenkopf auch etwas schneller (ok, schwer zu sagen, ob das an der Axt oder am Pfahl liegt, der Waldboden dürfte sich in den dem Vergleich zu Grunde liegenden Waldstücken ziemlich ähnlich sein. Gefühlt bringt die 50 g schwerere Iltis die Energie etwas besser auf den Punkt).
Fazit:
Es sieht so aus als wären die 55, irgendwas Euro keine schlechte Investition gewesen. Sollte sich da noch was ändern werde ich das natürlich hier bekanntgeben.
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