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 Betreff des Beitrags: Tischplatte verleimen
BeitragVerfasst: Sonntag 23. April 2023, 07:11 
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Registriert: Montag 24. September 2018, 20:22
Beiträge: 192
Wohnort: Legau
Hallo,
das Ganze ist zwar ein bisschen „Off Topic“… aber:

Ich habe 55mm Eichenbohlen, unbesäumt, hier liegen (seit zwei Jahren in meinem Esszimmer, davor 25 Jahre unter Dach) und möchte mir einen Tisch daraus bauen. Der Fuß wird aus Stahl zusammengezimmert. Es geht nur um das Herstellen der Platte.

Die Platte soll 250cm x 120cm x 4,5cm werden. (Dicke, was nach dem Abrichten noch übrig ist)

Zum besäumen habe ich eine HKS mit Schiene (zwei Schienen zusammen mit Adapter, da komme ich dann auf 280cm).

Ich habe zwar einen Hobel, der ist aber vermutlich zu schwach (Chinakombimaschine). Daher werde ich die einzelnen Leisten zum örtlichen Stallbauer zum abrichten bringen (mal sehen wie viel Kisten Kronburger fällig werden…).

Nun zu meinem eigentlich Problem:
Ich möchte die Platte selber verleimen (am besten im Esszimmer, das ich das Monster nicht mehr bewegen muss...)

Folgende Fragen treiben mich noch um:
- Lamellos oder nicht?
- Welche Zwingen und wie viele davon?
- „Vollgas“ die Zwingen anziehen oder eher „Halbgas“?
- Gegenpressen, dass sich die Platte nicht wölbt? (Habe es im Netz mit und ohne Gegenpressen gesehen)
- Welcher Leim? (Eigentlich sollte doch stinknormaler Weißleim, nicht wasserfest reichen) Der Leim sollte halt eine vernünftige Topfzeit haben, da es ja schon ein paar Leisten sind und ich nicht möchte, dass er antrocknet, bevor ich pressen kann.
- Gratleisten? (Gibt schöne aus Alu)

Die Hilfsmittel dürfen ruhig ein bisschen was kosten. Was ausfällt ist eine Verleimpresse (Stahlrahmen), da mein Keller leider nur 2,2m hat und ich keine vernünftige Presse gesehen habe, die so niedrig ist.

Danke für Infos!!

Grüße,
Michael

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 Betreff des Beitrags: Re: Tischplatte verleimen
BeitragVerfasst: Sonntag 23. April 2023, 12:23 
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Registriert: Mittwoch 20. April 2022, 21:33
Beiträge: 17
Hi!

Lamellos sind cool, aber mmN sollten’s auch normale runde Dübel tun! Dazu eine Dübellehre, kann die von Wolfcraft empfehlen (ca. 30€). Das hat’s für mich bis jetzt immer getan.
Flachdübelfräse für einmaligen Gebrauch fällt halt schon etwas ins Geld…

Für sowas sind -falls eben keine Verleimungspresse vorhanden ist- Rohrzwingen ideal. Kann man beliebig lang machen je nach Rohrlänge & kosten jetzt auch nicht die Welt! Ich denke für 250cm wahrscheinlich so 5-6 davon?
Zwingen würd ich dann schon eher Vollgas anziehen, mit einem Stück Holz an beiden Auflagepunkten der Zwinge sonst gibts unschöne Druckstellen! Wegen Wölbung hätt ich eher keine Angst, da das Material eh 4,5 cm Stark ist…

Leim kann ich sehr die Titebond Produkte empfehlen, da die glaube ich nicht auf Epoxybasis sind, d.h. länger halten & wieder aktivierbar sind. Da kann aber sicher jemand anderer Tipps geben!


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 Betreff des Beitrags: Re: Tischplatte verleimen
BeitragVerfasst: Sonntag 23. April 2023, 13:19 
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Moderator
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Registriert: Donnerstag 17. November 2011, 22:02
Beiträge: 18393
Wohnort: Duderstadt/Eichsfeld
Zu den Eichenplatten - wie trocken sind sie? Wenn mehr als 10%, ist das Ganze vergebene Liebesmüh. 6-8% sollten es schon sein.
Abrichten allein nutzt gar nichts, wenn Du die Platte nach dem Verleimen nicht mehr planfräsen willst, brauchst Du exakt gleiche Stärken, was nur mit dem Dickenhobel geht.

Sie Oberfläche schleifen musst Du nach dem Verleimen auf jeden Fall. Im Esszimmer würde ich das nicht machen wollen.

Verleimen würde ich mit PU-Leim, Semparoc Collano 60 oder ähnliches. Einseitig dünn einstreichen und mit wenig Druck pressen, bei 2,8m Länge reichen 4 Schraubzwingen völlig aus. Für den Dickenhobel musst Du die Platten sowieso in eine Tischlerei bringen. Dann kannst Du Dir an den Leimseiten auch gleich noch eine Längsnut einfräsen lassen, ob in Lamello- oder Sperrholzstärke, bleibt Dir überlassen. Bei PU-Leim hat das mit der Festigkeit der Verleimung sowieso nix zu tun, es hilft nur sehr dabei, die Platten oberflächengenau zu verleimen.

:)

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In jedem Baum steckt ein Kunstwerk - man muss es nur finden!


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 Betreff des Beitrags: Re: Tischplatte verleimen
BeitragVerfasst: Sonntag 23. April 2023, 20:31 
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Registriert: Sonntag 26. März 2023, 21:44
Beiträge: 32
Wenn du nicht so weit von mir wohnen würdest, würde ich dir die Tischplatte machen. Holzbearbeitungsmaschinen von 90er Dickenhobel, Fräse(n), Dickenhobel mit 63er Abrichte, Verleimpresse (bis 3m), Formatkreissäge und Langbandschleifmaschine ist alles da.

Ich würde mit meinen Möglichkeiten das ganze wie folgt durchführen.

1. Streifen aus den Spinden sägen, ca. 12 cm breit (12 Stück: 11 Stück mit Bearbeitungszugabe + 1x Reserve)
2. Breite Seite sauber hobeln (Anschlagseite für Abrichte), die zweite Seite wird nach dem Verleimen gehobelt
3. Die Streifen auf einer Seite abrichten (die zweite Seite wird über den Dickenhobel beigehobelt)
4. 6 Streifen auf ebener Platte stehend zusammenzwingen und durch Dickenhobel beihobeln, 2x
5. Mit Verleimfräser Trapezprofil beidseitig fräsen (bis auf 2 Stück, diese werden nur einseitig gefräst, als Anfang und Endleiste)
6. Verleimen: ich würde wasserfesten Weißleim (Soudal Pro 30D)verwenden; eine Seite der schmalen Längsseiten mit Weißleim bestreichen; mittlere Leimfuge nicht verleimen, da der Tisch ja 120 cm breit werden soll. So breit sind meine Maschinen nicht, deshalb zwei Hälften hobeln
7. Alles nacheinander in Verleimpresse stapeln und pressen, zusätzlich mit Zwingen (so viele wie möglich) unterstützen
8. Trocknen lassen, bis der Leim ausgehärtet ist
9. beides auf Dicke hobeln, bis beide Seiten sauber sind. Nacheinander jede Platte hobeln, bis sie sauber ist.
10. Mittelfuge verleimen und pressen, bis trocken
11. Anschließend alles auf die Langbandschleifmaschine und Platte schleifen
12. Kanten je nach Belieben bearbeiten

Gratleisten sind auf jeden Fall empfehlenswert.

_________________
Liebe Grüße aus der Oberpfalz

Claus :stihl:


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 Betreff des Beitrags: Re: Tischplatte verleimen
BeitragVerfasst: Mittwoch 26. April 2023, 06:58 
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Registriert: Montag 24. September 2018, 20:22
Beiträge: 192
Wohnort: Legau
... das klingt alles sehr ernüchternd.

Ich werde erst mal die Bretter aus den Bohlen rausschneiden und die Holzfeuchte messen.
Der Tisch darf insgesamt schon ein wenig rustikaler werden, die Gläser sollen halt nicht umfallen.
Es wird auch nichts lackiert, sondern maximal geölt.

Wäre es auch möglich Bretter mit 15-20cm rauszuschneiden, diese zu hobeln (natürlich auch dickenhobeln) und dann den Tisch mit Korpuszwingen komplett verleimen - das war zumindest meine Vorstellung...

Grüße,
Michael

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 Betreff des Beitrags: Re: Tischplatte verleimen
BeitragVerfasst: Donnerstag 27. April 2023, 20:19 
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Registriert: Samstag 25. Oktober 2014, 17:00
Beiträge: 2792
Da sollte einiges beantworten:
So verleimst Du Holz richtig! | Tipps vom Tischlermeister | Jonas Winkler
https://www.youtube.com/watch?v=PcyH_1TzEfA


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