Naja, wenn man sich die Heizleistung ausrechnet, weil man sich ein zeitliches Mittel auf eine Durchschnittsleistung umlegt, dann ist das halt eine Milchmädchenrechnung.
Ich bin komplett bei workaholic, etwas Reserve muss sein - ABER - die Reserve muss nicht zwingend maximal wirtschaftlich sein.
Wenn ich einen 60kW Ölkessel stehen habe und mir als Backup erhalten kann, dann reicht für fast alle Häuser ein 20-30kW Holzvergaser. Habe ich ein Haus mit hohem Verbrauch kombiniert mit einem Holzvergaser mit großem Füllraum und "mäßiger Leistung", dann brennen diese Kessel etwa 8h und man braucht weniger Puffer.
Die Holzvergaser mit großem Brennraum und wenig Leistung kommen Richtung 8h Betrieb bei ca. 200L Füllraum.
Ich substituiere ~2000-2500l Öl pro Jahr, habe einen so großen Puffer, dass ich den meisten Winter über 3 Tage komme und weil mein Schornstein ein begrenzender Faktor ist, habe ich "nur einen 25kW Kessel", der ist leistungsschwächer als der alte Ölkessel
... andererseits wurde der vor der Hausdämmung dimensioniert.
Ich habe in 9 Jahren Holzvergaserbetrieb eine einzige Woche erlebt, wo ich mindesens jeden zweiten Tag heizen MUSSTE und 2 Tage musste ich täglich 2x auflegen, einen Tag sogar 3 Füllungen, womit ich normal 3-4 Tage weit komme. Wie oft haben wir aber solche Kältewellen?
Aktuell mit konsequent Homeoffice heize ich wie gesagt alle 3-4 Tage und bekomme es jeden Tag eingerichtet, 2x nachzulegen, so dass ich meinen groß dimensionierten Pufferspeicher voll laden kann. In normalen Jahren ist der große Pufferspeicher schön, wenn ich mal einen Tag nicht da bin, kann ich "vorheizen", eine Reichweite von 3-4 Tagen funktioniert für mich als einzigem Bediener des Holzvergasers bestens, meine Frau könnte es aber hat nicht sonderliche Lust dazu.
Rechne ich meine Anlage auf 3-4fachen Verbrauch um, würde sogar mein 25kW Kessel mit kleinem Füllraum im Durchschnitt funktionieren, 1x vor der Arbeit anheizen, abends direkt wieder anheizen, wenn es Not tut abends vorm ins Bett gehen nochmal nachlegen, Mischholz, immer so 4h pro Ladung.
Wie gesagt, für Rudy würde ich wenn dann einen Holzvergaser mit 200Liter Füllraum oder mehr empfehlen, Leistung nebensächlich, die meiste Zeit würde 1x anheizen pro Tag reichen, Pufferbedarf in der Übergangszeit wäre deutlich gegeben. Über den Winter würde der Puffer mit einem Abbrand irgendwann nur noch halb geladen, wenn es dann im tiefen Winter sinngemäß nachts kalt wird, müsste er abends nochmals anheizen, spich 2 mal am Tag auflegen.
Rechnet man diese Anlagen gegen:
- Gigantomatix Bombastix 3000
- 2x Guntamatic der 50er (er hat übrigens nur gute 40kw, guck mal in die Liste ...) ca. 20.000€, ein Kessel kostet gute 10k€
- 10.000l Puffer (wofür eigentlich? Aber er hat es so mal als Gedankenskizze geschrieben) ca. 1€/Liter, große Puffer sind günstiger, ich schätze das mal auf 8000€
- Ausdehnungsgefäß und weiteres, Verrohrung, Rücklaufanhebung, ... 5k€ ? Das ist sehr Hausabhängig... aber da kommt auch einiges zusammen.
- Installation in heutigen Zeiten 15k€ (Hydraulischer Abgleich, Papierkrams, ...)
Runde Summe: 20+8+5+15 = 48k€, also schreibt der Handwerker 50k€ ins Angebot. Gerne mal ein Feedback, ob das denn so stimmt, wenn du es dir so anbieten lässt, ich schätze ja nur ... ach du bekommst ja Förderung, also schreibt er 55k€ aber halt grob die Hausnummer...
Sparvariante:
- Teileset mit Holzvergaser, Pufferspeicher und Kleinkrams: 5500-7000€
https://www.ebay.de/itm/Holzvergaserkes ... %3A2334524
https://www.ebay.de/itm/Holzvergaserkes ... %3A2334524
Das zweite Set könnte sogar schon Brauchwasser (Wärmetauscher im Pufferspeicher, kann ich sehr empfehlen), beide Kessel haben ~200l Füllraum und brennen halt etwas länger als der Guntamatic, man kann aber problemlos morgens und abends heizen und bekommt bis zu 0,4RM an einem Tag verheizt, das schaffe ich auch aber dann bin ich oft am rennen und bekomme keinen Arbeitstag dazwischen.
- Deutlich weniger Installationsaufwand, ggf. willst du einen Pufferspeicher extra aber bei langer Abbrenndauer brauchst du auch weniger, das Haus verbraucht ja auch in der Zeit Wärme 5k€ wenn hydraulischer Abgleich und Papierkrams weiter beim Handwerker liegen soll
- ~3k€ Material, viel Klöterkrams ist in dem Set drin, 10% des Anlagenvolumens als Ausdehnungsgefäß, ein kleinerer Pufferspeicher macht vieles günstiger, ich rechne aber mal, dass der Öler bleiben und mit angeschlossen werden müsste
Runde Summe: 7,5k€, ich gehe mal von etwas mehr Puffer als im Set aus und Warmwasserversorgung macht halt Sinn + 5+3 = 15 1/2k€, aus obigen Gründen schreibt ein Handwerker also 20k€
Das beinhaltet natürlich einen Qualitätssprung im Kessel aber es gibt auch "Edel-25kW Holzvergaser" mit großem Füllraum, ... dann kostet der Spaß halt 3-4k€ mehr.
Nur mal zum drüber nachdenken... so ein günstiges Holzvergaserset kann man auch in Eigenleistung installieren, dann kostet der Spaß bis er läuft keine 10k€.
Das sind für mich 2 komplett verschiedene Paar Schuhe. Stellt man eine 50k€ Investition hin, muss die sich langfristig rechnen und man muss weiter Holz machen, die Versorgung muss klappen, die Frau darf keinen Ärger machen, wenn die Familie im ganzen Winter nur Holz machen soll, ...
Stellt man sich ergänzend zum Öler für 10k€ ein großes Atmos/Attack/Vigas-Set in den Keller, dann schafft man sicher auch 80-90% vom Öl zu substituieren, behält ~40k€ für andere Maßnahmen flüssig und mit einem langsam brennenden Kessel mit großem Füllraum bekommst du viel Holz verheizt. Wenn dann im tiefsten Winter der Öler mal unterstützen muss, ist das nicht so wild, man ist ja nicht völlig finanziell verausgabt
Ich substituiere wie gesagt gute 2000l Öl im Jahr, gemittelt heize ich weite Bereiche des Winters einen Füllraum zu ~100Liter pro Tag (meist lumpiges Nadelholz, selten "Luxus-Birke"
). Den Unterschied zwischen 2000 und 2500L Öläquivalent macht eher die Länge des Winters oder ob es Ende April schon wieder warm wird oder erst Mitte Mai.
Hat der Kessel 200Liter Füllraum kann man mit fast der gleichen Arbeit bereits gut und gerne 5000l Öl mit 1x täglichem heizen substituieren und da die Kessel mit 20-25kW und 200l Füllraum etwa 8h brennen, hat man kein Problem, mit einem Arbeitstag dazwischen 2 Abbrände an einem Tag zu realisieren, mit mehr Helfern kann man sogar durchfeuern und kann trotzdem 8h schlafen
Also mit so einem günstigen Set geht schon einiges, wenn der Kessel dann nur 10 Jahre hält - tja, der neue kostet knappe 4k€, bei den Differenzen siehe oben ist das kein Beinbruch.
Wenn man dabei feststellt, dass 50RM Holz im Jahr doch nicht so toll sind, nach 5 Jahren hat die Familie keinen Bock mehr
... hat man für die Erkenntnis auch keine ~50k€ ans Bein gebunden
und wenn man nach 10 Jahren und dem ersten Kessel vollends überzeugt ist, dann holt man sich halt einen Edelkessel, der Pufferspeicher hält auch länger.
Vor allem bleibt ein deutliches Restbudget, um am Haus den Energieverbrauch zu minimieren und sich das Holz-Heizen zu erleichtern
Skizziere Dir einfach mal 2-3fachen Jahresbedarf an Lagervolumen, wie dann dein Garten ausschaut
, ... das sind ganz schnell gut 2 Carports voll Holz.
Guck auch wirklich mal auf die Option mit Hackschnitzel. Scheitholz mit großen Mengen ist vor allem bei eigenem Wald interessant. Bei obigem Szenario würde ich es nicht wirklich empfehlen und schon gar nicht verbunden mit der großen Investition.