Hallo zusammen, leider hat auch bei uns der Käfer ganz ordentlich zugebissen. Bei meinem Kumpel waren es etwa 60-70 Bäume, bei mir zum Glück bisher deutlich weniger (Tendenz mit Sicherheit noch steigend...)
Also stand im Resturlaub quasi das selbe wie auf Arbeit auf dem Plan - Bäume umschubsen
. Und so wurde es notwendig, dass eine Maschine zu Einsatz kam, welchen ich beim Kauf gar nicht groß in Betracht zog. Da ich damals kaum brauchbare Erfahrungsberichte von anderen zu der Maschine fand, dachte ich mir, dass ich meine Erfahrungen mal mit euch teile und das ganze etwas dokumentiere.
Die Ossis im Forum sollten ihn eigentlich alle noch kennen, den TIH 445 DH, auch Erdbeerpflücker, Ölsardine oder Teilinstandgesetztes Hebezeug mit 445 Fehlern genannt (der letzte gefällt mir am besten
)
Leistung: 45PS (3 Zylinder, 2,8l Fiat-Lizenzmotor)
Hubkraft: max 1,8t, bei voller Auslage etwa 750kg
Kranreichweite: etwa 6m
Max.-Geschw.: 20km/h 6V+2R - Getriebe
Gewicht: ca. 5,8t
Max. Druck: 175 bar
Eigentlich kaufte ich mir diese Maschine um meine Stämme zum Carven damit zu bewegen bzw. hier und da mal rund um Haus und Hof diverse Arbeiten zu erleichtern UND weil ich mal was zum schrauben wollte.
So weit so gut, nach einigen kleineren Reparaturen am Kraftstoffsystem läuft er wie ein Bienchen.
Da für unseren Käfereinsatz ein Hebezeug unumgänglich war entschloss ich mich kurzerhand ihn mit einer kleinen Holzzange mit Rotator auszurüsten, was auch ohne größere Probleme sofort funktionierte. (Lediglich die alten Hydraulikkupplungen waren in der Beschaffungen problematisch, da man natürlich wieder was neues erfinden musste...)
Die Zange hat eine Öffnungsweite von etwa 1,20m, hebt etwa 1,5t, der Rotator dreht 3t. Die Aufnahme vom T157 passte zum Glück genau.
Also los gings, die Fahrt von 1h durchs Gebirge war ein Abenteuer bei unseren jämmerlichen Waldwegen. Da weder mein Kumpel noch ich die Reisighaufen im Bestand haben wollten lief alles als Ganzbaumrückung. Das machte er mit seinem Traktor+Winde.
Etwa 200m weiter auf einem Wendehammer haben wir das Holz entastet und ausgeformt.
Wegen der begrenzten Platzverhältnisse musste nach etwa 5 Bäumen alles gepoltert werden, ebenso das Reisig weggeräumt werden.
Insgesamt waren es am Ende knapp 60fm bei ihm und 12 fm bei mir. Ich war echt erstaunt wie gut das ganze funktioniert. Es war mal eine gute Gelegenheit die Maschine und ihre Grenzbereiche auszutesten. Vor allem staunt man, wie viel die Maschine tatsächlich hebt. Ganze Bäume die nen BHD von 40-45cm hatten, konnte ich kronenseitig komplett ausheben, ohne die Abstützungen zu nutzen (war nur mal ein Test, wie viel er verträgt
).
Und der Verbrauch war auch zu meiner Überraschung sehr moderat, nach etwa dreieinhalb Tagen Arbeit (je 5-6h) mit der Maschine habe ich am Ende etwas mehr als 45l verbraucht. Die "vorsintflutliche" Klaviatursteuerung ist zwar etwas wackelig am Kran und auch etwas gewöhnungsbedürftig aber man hat das alles schnell verinnerlicht. Aber insgesamt kann man recht schnell damit arbeiten, da er zwei Hydraulikpumpen hat, sodass man die einzelnen Bewegungen gut überlagern kann ohne dass die Leistung einknickt.
Die Maschine ist innen nicht sehr laut und ob mans glaubt oder nicht sie hat sogar eine funktionierende Heizung.
Also alles in allem war es eine riesen Erleichterung im vergleich zum händischen Aufladen und es hat mords Gaudi gemacht auch mal Maschinist und nicht immer nur der Holzlümmel zu sein
.