Moin,
bei einem größeren Anbau kann man einiges machen. Wenn dann schnüre ein paket im großen und ganzen, kleine Kleckermaßnahmen lohnen sich später nicht mehr so schnell.
Ich habe bei der Haussanierung im Wissen, dass ich eine funktionierende alte Ölheizung hatte, die aber mal neu musste, einen Holzvergaser hin gestellt, dabei die Ölheizung außer Betrieb genommen und als Krankheits-Backup angeschlossen. Dazu kam Solarthermie, so dass jetzt von Mai bis Oktober überhaupt nichts brennen muss.
Durch die Haussanierung (inkl. Dach) hat die Verlegung der ganzen Leitungen, die Kollektormontage, ... fast nichts extra gekostet.
Hat man aber ein fertiges, bewohntes Haus und muss plötzlich Schächte aufstemmen und im Haus was verlegen, malst du hinterher alle betroffenen Räume neu, hast den ewigen Dreck in bewohnten Räumen, ... kannst das ganze nicht hinter "Ohnehin - Aufwänden" verstecken.
Bei 2 Parteien, eine davon schon alt, da würde ich eine Gasbrennwerttherme lassen, ob du ordentlich Pufferspeicher aufstellst mit Solaranbindung und Holzvergaser dazu, was im Paket zu meiner Zeit jedenfalls sehr gefördert wurde, musst du dir überlegen.
Ich habe privat Wald, zahle für mein Holz nichts und muss ohnehin mal wegen Sturmschäden, ... was machen, was meinen Holzbedarf für den Kaminofen übersteigt. Holz machen musst du aber als Hobbie ansehen. Wenn es für dich eine Last ist und du gedanklich einen Stundenlohn gegen rechnest, dann lass es.
Platz für ein Holzlager mit 3 Jahresbedarfen als Volumen sollte vorhanden sein, wenn die Gastherme nennenswert was leistet und nicht nur als Backup geplant wird, reichen wohl auch 2 Jahresvolumen an Platz.
Es spielen aber viele Grundlagen mit rein, man muss es wollen, amortisieren tut sich eine Doppelinvestition aber nur, wenn der Holzkessel auch richtig Volumen durchsetzt. Ich heize komplett mit Holz, das sind je nach Winter knappe 20RM pro Jahr und ich gehe jetzt in die 6ste Saison. Mit dem aktuellen Ölpreis ist eine Amortisation stark verschoben, mit 1l/Öl und geringer Werkzeugeinberechnung wäre diese bei mir nach 4-5 Jahren möglich gewesen. Kaufst du jetzt aber noch 3 Sägen extra und einen großen Holzspalter für 2000€, Holz in teurem Einkauf, ... dann rechnet es sich nie.
Auch die Holzversorgung über die nächsten 20 Jahre sollte klar sein und die Investition in die Holzvergaseranlage kann sehr unterschiedlich teuer sein. Ich habe eine recht umfangreiche Pufferspeicheranlage bezogen auf mein haus installiert, kann für 2-3 Tage einspeichern, dafür habe ich beim Kessel "am unteren Ende dessen, was ich als empfehlenswert ansehe" investiert, allerdings hat sich dies für mich bestätigt, als dass ich es so wohl wieder machen würde.
Sprich der Kessel war seiner Zeits BaFa-gefördert, HVS25LC, das ist der 25kW Vigas mit Lamda-Regelung. Einen noch günstigeren Kessel würde ich nicht nehmen, ohne Lambdaregelung oder mit "selbst-Bastellösung" würde ich auch nicht anfangen, ob sich was teureres lohnt, muss jeder für sich sagen, meine Erwartungen haben sich aber nach 5 Jahren erfüllt und ich musste bisher nur 2 Schamottesteine für 5€ erneuern. Man liest in Foren ganz andere Geschichten wie jedes Jahr ne neue Brenner-Düse oder so. Da bin ich weit weg von und wenn ich sowas heute lese, denke ich mir auch, dass manche Leute alles kaputt bekommen...
Ob ein Holzvergaser gut funktioniert, hängt auch stark am Betreiber. Eine Gastherme kann man vom Monteur einstellen lassen und wenn der Betreiber einfach die Finger von lässt, dann tut das schon. Beim Holzvergaser muss man halt dauernd ran und wenn der Betreiber eigentlich zu d*** ähhh ungeschickt dafür ist
, dann merkt man es auch an der Lebensdauer vom Kessel...
Also überlege es dir, wenn du eh was mit Solarthermie machen willst, passt ein Holzvergaser im Verbund gut dazu, bei den aktuellen Energiepreisen drängt sich eine Holzheizung aber nicht auf. Andererseits baut man nur ein mal und 1-2 zusätzliche Züge im Schornstein, ... würde ich auf jeden Fall vorsehen, ggf. auch die Schächte für Solarthermieleitungen aufs Dach und den räumlichen Zugang vom Hof zum Heizraum, um ggf. später mal Holz dort hin bringen zu können.
Wenn ein Traktor vorhanden ist, wäre ggf. super, Holz in Gitterboxen per Frontladen in den Heizraum fahren zu können.
Das sind so Details, die später dazu führen, dass es sich amortisiert. Je besser du mit Holz heizen kannst, desto lückeloser wirst du es tun. 1000l zu wenig Puffer, die Gastherme springt dauernd rein, zu wenig Holz im Keller und 2 Tage Regenwetter führen dazu, dass du es nicht auffüllst und die Gastherme läuft, ... das sind all die Kleinigkeiten, über die es sich am Ende nicht rechnet.