Liebe Leute an den Sägen,
hier meine Erklärungen zum
V-Schnitt
Wie schon in dem vorherigen Forumsbeitrag beschrieben, handelt es sich bei dem V-Schnitt um einen Trennschnitt für Holz, welches unter sehr starker Spannung steht. Die Methode ist allerdings nicht nur für liegendes Holz in der Windwurfaufarbeitung geeignet, sondern bietet sich auch für extreme Vorhänger an, die nur in ihre Hangrichtung gefällt werden können.
Der V-Schnitt gehört in Schweden u. in der Schweiz zur Standarttechnik im Bereich „Holz unter Spannung“. Sie eignet sich für Stammdurchmesser bis max. Schwertlänge.
Ich erkläre das Verfahren am Beispiel eines extremen Vorhängers.
Die Methode des V-Schnitts beruht darauf, dass das wenige verbleibende Holz in der Druckzone (blau) zusammengepresst u. zerquetscht wird, es wirkt quasi als ein Dämpfer. Dadurch wird die Spannung bei der Ausführung des Fäll / Trennschnitts langsam abgebaut. Die Spitze des
V’s liegt in der Druckzone bzw. zeigt in die Fällrichtung.
Zur Ausführung:
Mit zwei (Fall)Kerben,(Dachschnitt zuerst), mit einem Öffnungswinkel v. 45°-60°, die sich leicht überschneiden (ca. Splintholzbreite) wird das
V in der Druckzone herausgeschnitten. Der Winkel des
V’s beträgt ca. 70°, als Restholz auf der Zugseite darf ein Sektor von max. 1/3 des Stammumfangs verbleiben. Bleibt zuviel Holz stehen, reißt der Stamm auf.
Als zusätzliche Sicherung gegen das Aufreißen sollten noch zusätzlich rechts u. links Schmälerungsschnitte angebracht werden.
Der eigentliche Fäll /Trennschnitt erfolgt auf gleicher Höhe der Kerben mit ausgestreckten Armen(wichtig!).
Bei liegendem Holz –(Beispiel Druckzone unten, Zugzone oben) wird der erste Kerbschnitt von der einen Seite, die zweite Kerbe, nach Seitenwechsel, von der anderen Seite geschnitten.
Bei Seitenspannung werden natürlich alle Schnitte nur von der sicheren Druckzonenseite ausgeführt - der Trennschnitt mit „über Kopf“ geführter Säge.
Eine Bitte zum Abschluss: Windwurfaufarbeitung u. Holz unter starker Spannung gehören zu den gefährlichsten Arbeiten in der Forstwirtschaft. Diese Arbeiten gehören
nur in die Hand erfahrener Profis. Meine Erklärungen sind für diese Kollegen gedacht.
Gesundes Arbeiten, gutes Sägen!