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Joah, dann sind ja jetzt alle pauschalen Vorurteile genannt.
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Das sind leider keine Vorurteile, hier entscheiden eher Glück / Pech und Ermessen der Sachbearbeiter... und das kann es eigentlich nicht sein, wenn der Bürger dann aufgetischt bekommt, welche Zeche er denn mal so eben extra zahlen und letztendlich auch "verantworten" soll.
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Krönung war dann ein Anruf aus dem Forstministerium o.ä., ich solle die Kunden auf ihre Pflicht zur Ersatzpflanzung hinweisen.
Das war ein Steilhang mit Urwald aus Robinien, Eichen und Unterholz. man hat nicht mal gesehen, das da 13 Bäume weg waren.
Ich komme aus einer Gegend ohne Baummangel, die Hofeiche gehört(e) dazu, am besten 2-3 und wenn eine alt und unsicher wurde, kam sie weg, kam ne neue. Der Anwohner hat da klassisch eine ganz realistische Sicht der Dinge, sieht den Astausbruch, hört das Knacken im Sturm oder eben auch nicht, ...
Wenn du so einem Landwirt sagst, dass er ab 1. Januar da nicht mehr selbstbestimmt bei darf, kannste dir denken, was da in den Weihnachtsferien passiert...
Da hatten sie hamburger Maßstäbe nämlich mal so eben auf das ländliche Umland ausgerollt
Weniger wegen Handlungsbedarf, eher wegen Gleichbehandlungsmaßstäben
Meine Eltern haben seit dem eine immer mächtiger werdende Haselnuss im Vorgarten, einzig unter der Krone fehlt der Stamm, an dem sich ein Durchmesser messen ließe
. Auch so kann man es schön grün haben, inkl. Lärmschutz zur Straße. Was da früher mal an Baum stand, war für das Grundstück genau genommen eh zu groß, dass der Stamm fehlt, ist in doppeltem Sinne super, so kann auch nichts aufs Haus fallen, was zu echtem Schaden führen würde.
Ein Problem, was mit der aktuellen Art der Bebauung immer öfter zutreffen dürfte...
Mit Minigrundstücken sind Bäume halt nicht der Bewuchs der Wahl.
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Wenn ein Anwohner ein "Pflegeschnitt" beauftragt, der Baum darauf um 1/3 reduziert wird, die Wurzelmasse abstirbt und der Baum nach 5-6 Jahren einfach nicht mehr standsicher ist und auf das nächste Auto fällt (Hauptsache ohne Personenschaden), oder aufgrund falscher Pflegeschnitte einfach massiv, am besten noch durch Unkenntniss des Durchführenden, die Totholzproduktion in der Krone angeregt wird, dann ist das genau der Frust, den ich als Besitzer dann habe, ggf. auch das Haftungsrisiko und auch die damit verbundenen Folgekosten.
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Ich würde eher sagen, dass der Anwohner dann sein Ziel erreicht hat, künstlich mit der Verkrüppelung eines Baumes in die Länge gezogen, aber auf ein absehbares Ende hin steuernd. Wer einen Baum weg haben will, der bekommt ihn auch weg und dann kommt die Ersatzpflanzung - "Bonsai Giganteum"
Ein Nachbar, der es verpennt hatte, hat sein Ziel auch bald erreicht. Viel Schatten kann seine Eiche jedenfalls nicht mehr spenden und da muss ich die ausführenden Baumpfleger fachlich gesehen in Schutz nehmen. Keiner hat zu den angeforderten Schnitten geraten. Höchstens menschlich müsste man denen in den Arsch treten aber wenn der Auftraggeber sich extra den Tag Urlaub nimmt um im richtigen Moment Druck auszuüben, geht immer noch ein Ast mehr hier und da (Ausführung der beauftragten Arbeit in Frage gestellt, jedes mal ein neuer Baumdienst - eigentlich müsstet Ihr eine schwarze Liste kritischer Kunden pflegen
).
Meine Eltern wissen, dass mich das Thema interessiert und erzählen dann immer, wenn es "Eichen-Theater" gab: "Er hat wieder nen neuen gefunden..."
Nebenbei das Bauprojekt dort hieß: "Unter den alten Eichen"
... der perfekte Wohnort für Sonnenliebhaber
Aber wer bekommt heute schon den Zusammenhang von Baum, Laub, Schatten und Moos im Rasen noch in der Schule beigebracht
Habe gerade noch mal in google aufs Sattelitenbild geguckt... witzigerweise haben die doch tatsächlich auch bei den Häusern unter den Eichen Solarthermie aufs Dach gebaut - ein Staat mit solchem Kauderwelsch an gegenläufigen Verordnungen ist doch nicht wirklich mehr ernst zu nehmen...