Hallo,
tut mir Leid, dass so viel Leid über Deine Familie gekommen ist. Deinem Onkel auch die Besten Genesung wünsche. Wie wäre es mit einer gebrauchten Säge? Allerdings habe ich nur Erfahrungen mit Stihl-Sägen. Das fing damit an, dass ich vom Schwiegervater eine alte 028 (BJ 10/1982) bekommen hatte, die nicht richtig lief. Nach einigen You-tube Videos (vielen Dank an Saugermimu) habe ich die Vergasermembranen getauscht und damit lief sie wieder , wie am ersten Tag. Seitdem ist es ein Hobby von mir defekte Sägen zu kaufen und wieder gangbar zu machen. Ich kenne quasi alle Stihl-Sägen vom MS 170 - MS362, 026 und 028 in und auswendig. Egal was getauscht werden muss, bin ich damit in zwischen bestens vertraut. Ich bin von Beruf Elektroniker und IT Quereinsteiger. Daher ist das reparieren von Kettensägen keine Raketentechnik. Die Kunst ist eigentlich, an Hand der Symptomatik auf das defekt Teil zu schließen. Hierbei ist das Forum sehr hilfreich. Der Austausch erfordert meistens nur etwas handwerkliches Geschickt (was beim führen einer Kettensäge schon vorhanden sein sollte) und etwas Standardwerkzeug. Aber wieder zurück zu den Sägen.
Hauptsächlich nutze ich für die Brennholzaufarbeitung die MS 261C-M 40cm 1,3mm Speedcut. Hat ca. 4 PS gibt es gebraucht mit 37 cm / 40 cm und ggf. mit mehreren Ketten 5 - 10 Jahre alt zwischen 400 und 500 €. Damit hast Du ein starkes und leichtes Profigerät, was neu ca. 1000 € kosten. Hast damit Deinen CO2 Fußabdruck reduziert. Vorteil hier, Du hast kaum noch Wertverlust. Die Profigeräte sind bei guter Pflege sehr Wertstabil. Nur in den ersten Jahren ist es wie beim Auto. Kaum vom Hof gefahren, schon 10.000 € ärmer. Wenn mal was kaputt gehen sollte, zum Beispiel die Haube. So gibt es hier eine gute Versorgung mit gebrauchten original Ersatzteilen -> Kleinanzeigen.
Nachteil: Keine Garantie, man muss auf der Hut sein vor Betrüger, nicht auf Lockangebote hereinfallen, am Besten Vorort die Säge besichtigen, testen und bar bezahlen.
Ich habe selbst mittlerweile über 20 Sägen ohne Probleme gekauft. Allerdings habe ich schon das eine oder andere merkwürdige Angebot gesehen. Aber mit Vorsicht und gesundem Menschenverstand ist es machbar. Ggf. auch mal einen bekannten ins Boot nehmen.
Kleinere Sägen würde ich abraten, diese neu zu kaufen, da diese in den nächsten Jahren durch Akkugeräte ersetzt werden. Dies MS 231 wurde aus dem Programm genommen und Restbestände abverkauft. Weitere Modell werden folgen. Ich selbst habe mir diese Woche eine MSA 160 35cm 1/4"P 1,1mm gekauft. Bin äußerst zufrieden damit. Eine sehr leise handliche Säge für den Garten und Entasten. Zur Not kann man damit auch Stammholz schneiden, wenn am Ende nur noch ein kleiner Rest zu schneiden ist. Also Tanne 20cm sind gar kein Problem. Reine Sägezeit 40 Min mit dem AP300S Akku. Als Reserve habe ich noch einen AP100 von der Heckenschere.
Stihl hat zwar schon die MSA 300, was bezüglich Leistung der MS261 in nichts nachsteht (laut Anwender Erfahrungsberichten) Aber das Gewicht mit 7 kg mit AP500S ist ordentlich. Hinzu kommt noch der hohe Preis für die Kombination für Säge und Akku und die kurz Laufzeit. Auch wenn die Säge einen Eco Modus hat werden viele sich das noch überlegen umzusteigen. Macht im Moment nur Sinn in lärmsensiblen Bereichen.
Da in der Akkutechnologie noch kein Quantensprung in Sicht ist, wird in in geraumer Zeit daran nichts ändern.
So, ich denke, ich habe Deine Punkte abgehandelt. Die Hauptkriterien sind damit erfüllt. Es sei denn, es müsste absolut ein Neugerät sein. Das ist natürlich etwas, was Du entscheiden musst. Entschuldige bitte, falls ich es zu sehr durch die Stihl-Brille betrachtet haben sollte. Die Ausführung kann natürlich auch analog zu anderen Herstellern gesehen werden. Habe halt noch keine schlechte Erfahrungen mit Stihl gemacht.
Nebenbei noch, ein Kolbenfresser wegen Falschbetankung ist kein Garantiefall. Das gilt auch Herstellerübergreifend und kommt ziemlich oft vor. Daher kann ich nur für Anfänger empfehlen fertiggemischten Sprit wie Aspen oder Herutec etc. zu kaufen. Wenn Neugerät, dann nicht an der falschen Stelle sparen. Man hat einfach zu schnell die falsche Flasche oder Kanister gegriffen. Dann hat man doch das Rasenmäherbenzin drin. Benzolfreier Sprit ist auch nicht so schädlich für die Gesundheit. Stichwort Blutkrebs.
Ah, nochmal kurz zur Aufarbeitung vom Brennholz. Früher habe ich auch das Holz auf Meterstücke geschnitten, mit dem Spalthammer gespalten, aufgesetzt, mit der Wippsäge kleingesägt und in der Garage aufgesetzt.
Heute:
Wird es auf 25 cm gesägt, zu Hause aufgesetzt (passt jetzt auch in kleinen Nischen an der Hauswand), mit einer Spaltaxt gespalten. Hier hilft ein alten Autoreifen. Bekommt man kostenlos bei einem Reifenhändler oder man wartet bis zum nächsten Reifenwechsel. Dann spart man 2,50 € Entsorgung. Dieser wird auf dem Hauglotz besfestigt. Somit nichts mehr runter. Man haut geschickt so oft drauf, bis das Holz die gewünschte Größe hat. Dann nimmt man alles auf einmal und legt es in die Schubkarre. Dann ab in die Garage.
Vorteil: Der meiste Dreck bleibt im Wald, keine Wippsäge mehr, mehr Platz, weniger Lärm, Rückenschonend (->im Wald ist ein Sappie hilfreich).
Nachteil: Mehr Sprit und verschleiß für die Säge.
Dann wäre da noch:
Meine Frage wäre noch - weil ich schon an 1-2 extra Ketten denke - wieviele Bäume sind mit einer Kette in etwa zu machen ?
-> Kommt ganz darauf an, wie oft Du in den Boden sägst oder wie sauber oder schmutzig das Holz ist. Ich hatte mal einen kleinen Stein hinterem Holzstamm übersehen. Kurzer Funkenflug und mit der Kette war nichts mehr anzufangen (außer zu Hause intensiv zu schärfen). Da ist natürlich eine 2. Kette hilfreich. Eine Schiene und Kettenrad sollten auch möglichst mit 2 Ketten im Wechsel betrieben werden. Die Schiene ist gelegentlich zu entgraten und zu wenden. Man kann die Schiene in ungerades Jahren mit dem Schriftzug auf dem Kopfdrehen. Ansonsten nutzt man sie so, dass der Schriftzug lesbar ist.
Bezüglich Sägekette schärfen, nutzte ich das 2 in 1 Schärfgerät / Feilehalter von Stihl (Laut idealo 30 - 49 €) (ja, wieder Stihl. Ist ursprünglich von Pferd (CS-X laut idealo 32 - 37 €) ) und einen Messschieber. Zu Hause spanne ich die Säge mit der Führungsschiene in den Schraubstock und Messe die Länge aller Zähne. Dauert ca. 1 Minuten bei einer 40 cm Kette. Dann hat man einen groben Überblick. Meistens ist durch das schärfen im Wald eine Seite etwas kürzer als die andere geworden. Dann wird die kurze Seite mit 3-5 Feilhiebe bearbeitet und die andere mit 5-8 Hiebe, je nach Abnutzung und Größenunterschied. Zum schärfen bringe ich die Ketten nicht mehr weg. 3 mal geschärft, dann ist die Kette fertig. Die Zeit um die Kette zum schärfen zu bringen ist in meinem Fall deutlich mehr. Mit einem Schärfgerät wird die Kette auch nicht schärfer. Nur gleichmäßiger. Aber ich habe noch nicht festgestellt, dass der Schnitt in die eine oder andere Richtung verläuft. Mit dem 2 in 1 hat auch der Tiefengrenzer immer die Richtige höhe. Damit und einem Feilbock kann man auch im Wald die Säge schnell mal mit 2-3 Hieben nachschärfen, lieber öfter. Das spart Sprit.
Ich hoffe, ich bin hier nicht zu ausführlich, aber das Thema ist ja Anfänger Kettensäge. Und ich habe schon viel gesehen, was alles falsch gemacht wird.
Hast Du schon einen Sägekurs gemacht? Ist sehr zu empfehlen. Es geht nämlich nicht nur um die Säge, sondern auch um Sicherheit und Arbeitsergonomie. Darüber freut sich der Rücken.
_________________ Mario
 028
 MS171, MS211, MS231, MS251
 MS 241 C-M VW, MS261C, MS 261 C-M, MS 261 C-M VW, MS362C
 MSA 220 C-B 40cm, MSA 160 35cm 1/4"P AP300S
 GTA-26
Zuletzt geändert von maba67759 am Mittwoch 29. November 2023, 09:10, insgesamt 1-mal geändert.
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