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BeitragVerfasst: Freitag 11. Februar 2022, 20:14 
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Beiträge: 179
Wohnort: Mölln (Schleswig Holstein)
Moin,

nachdem ich Ende '20 meinen SKT A Schein gemacht habe brauche ich nun eure Hilfe bei der Zusammenstellung eines SRT Setups.

Während des Kletterscheins waren wir quasi die komplette Woche im Doppelseil unterwegs, wobei das Seil bereits fertig eingebaut war und wir den Seileinbau nur an niedrigen Ästen geübt haben. SRT war quasi kein Thema, jeder durfte mal 5 Minuten (von den 40h) mit dem Treppenaufstieg 10m hoch und runterklettern.
Dementsprechend habe ich mir natürlich eine Ausrüstung für DdRT zugelegt, kannte ich das System doch am Besten. Leider habe ich erst später herausgefunden wie mühsam zum einen lange Aufstiege sind, auch der Einbau des Seils ohne Äste dazwischen ist eine echte Herausforderung bis teils unmöglich. Der Wechselaufstieg dauert ebenfalls ziemlich lange und kostet viel Kraft. Das hatte mir den Spaß so dermaßen genommen, dass ich nur alle paar Monate privat zum Spaß geklettert bin. Bei Zeiten von teils 1-2 Stunden bis der finale Ankerpunkt erreicht war habe ich natürlich gewerbliches Klettern direkt ausgeschlossen. Lust hätte ich darauf aber definitiv.

Nun will ich mir nach relativ ausführlichen Recherchen und Gesprächen mit anderen Kletterern eine SRT Ausrüstung zulegen. Oben angekommen würde ich wahrscheinlich wieder auf DdRT switschen.

Jetzt findet man dann zwar viele tolle Videos und Berichte zu SRT Aufstiegen, häufig auf Englisch, aber trotzdem (oder deswegen) fühle ich mich etwas überfordert mit der Wahl der Materialien. Auch bleiben noch einige Fragen offen.

Ich suche ein Abseilgerät, welches logischerweise für SRT geeignet ist. Schön wäre es, wenn es ebenfalls bei DdRT eingesetzt werden kann, aktuell nutze ich klassische Prusikknoten. Auf Anhieb fällt einem da natürlich der Petzl ZigZag in Verbindung mit Chicane ein. Die Kombi aus Karabiner, ZigZag, Karabiner, Chicane erscheint mir dabei aber ziemlich groß, der Akimbo hingegen wunderbar klein. Lässt sich dieser für DdRT einsetzen? Wie sieht es diesbezüglich mit Spiderjack, Lov3 usw aus? Oder stört die Länge der Petzl Kombi im Einsatz gar nicht so? Ich bin zwar beim Kurs mit ZigZag + Chicane geklettert, aber halt nur 5 Minuten, da kann ich mich gar nicht mehr so recht entsinnen...

Und noch ein anderes Thema, nutzt ihr eher breit gepolsterte, große Brustgurte wie etwa den Edelrid Schultergurt Bungee Chest (würde zu meinen Edelrid TreeRex passen) oder eher schmal aufgebaute Gurte wie Bspw den Notch Brustgurt SRS? Wie sind da die Vor- und Nachteile bezüglich Beweglichkeit, Druckverteilung und Schwitzen?

Tut mir Leid für den doch längentechnisch etwas ausgeuferten Text, aber ich wollte euch so viele Begleitinfos wie möglich geben. Vielen Dank schonmal im Voraus für hilfreiche Antworten.

Seenangler

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Stolzer Besitzer von 35 Sägen, drei Freischneidern, einem Rindenhobel und einem Trennschleifer der Firmen Stihl, (Sachs-)Dolmar, Solo, Dolpima, Columbia, Mafell und Skilsaw.


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BeitragVerfasst: Samstag 12. Februar 2022, 21:55 
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Registriert: Samstag 24. September 2016, 21:50
Beiträge: 294
Moin

Meine Meinung zu dem thema:

Ich bin im A-Kurs zigzag im ddrt geklettert, plus chicane im aufstieg. Für mich größter nachteil: kann nicht mitten im Seil ein/ ausgebaut werden. Dafür gut zu dosieren.

Jetzt klettere ich einen spiderjack3 für ddrt und einen akimbo für srt. Seil am akimbo ist das courant squir.
Den akimbo benutze ich auch bei der hansesicherung beim einsatz von steigeisen. Schön kompakt, seil lässt sich gut verkürzen und verlängern und ich hab nicht noch ein Ding was zur PSA Prüfung muss.
Der akimbo ist für mich für ddrt allerdings nicht so der Knaller, wenn man von srt auf ddrt wechselt muss man auf jeden Fall den "reibwert" am akimbo neu einstellen (keine Ahnung wie es echt heisst).
Auch nachteilig beim akimbo ist die unverträglichkeit mit anderen Seilen, bei einer rettungsübung bin ich ohne drüber nachzudenken am dünneren Seil eines Kumpels hoch und nachdem ich mich aus den steigklemmen ausgebaut habe unbeabsichtigt auch wieder abgefahren, zwar langsam aber retten/arbeiten war nicht möglich.
Für den Aufstieg finde ich den akimbo super, seil läuft fein durch, habe an meiner bungeechest eine schlaufe geknotet wo ich den originalen klipp einhänge(ohne bohren o.ä.)
Bungeechest finde ich super, hinten habe ich einen karabiner am klettergurt wo ich ihn Eingänge und vorne habe ich mir eine kleine whoopie aus paracord mit 2 karabiner gemacht anstelle des originalen Befestigungsgedöns.

Vergleiche zu anderen srt Geräten fehlen mir, werde auch nicht den roperunner von einem bekannten ausprobieren. :mrgreen:
Andere brustgurte hatte ich auch noch nicht an.


So, auch ein ganzer Roman als Antwort.

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Solo 681, 665

Makita 7900

Husqvarna 338XPT, T540 MarkIII, 353, 555, 3120

Echo 280T, 501, 621, 2511 TES ohne Kat
Shindaiwa 390sx ohne Kat und geported von Jörki :R:


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BeitragVerfasst: Sonntag 13. Februar 2022, 13:37 
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Registriert: Dienstag 28. Februar 2012, 18:55
Beiträge: 326
Wohnort: Braunschweig/51 Jahre
Hallo,

aufgrund der vielen Geräte und Möglichkeiten muss man zu dem Thema ja einen Roman verfassen.
Dir geht es ja anscheinend hauptsächlich um den Aufstieg:

Hier mal paar Beispiele:
Willst du im Wald einen Baum hoch, dann würde ich mit der BigShoot das Wurfseil einschießen, dann mit dem Petzl und Chicane hoch. Oben ggf. zum DRT umbauen und weiter geht der Spaß.
Allerdings hat man dann normalerweise (aus Faulheit) kein Rettungsseil im Baum.

Willst du in einem Garten einen Baum hoch, der total dicht ist, dann kann es sehr angenehm sein am Einfachseil mit Handsteigklemme und ID (z.B.) hoch zu gehen.
Dieses Extra Seil bleibt dann auch bis zum Abschluss der Arbeiten als Rettungsseil im Baum.
(Das ID (z.B.) kann man auch für die Hansesicherung nutzen).
Oben angekommen wechselst du dann auf DRT (-Gerät und anderes Seil).

Für den Anfang wäre also Handsteigklemme und ID/Lov3 vielleicht die beste Lösung. Wenn man dann viele Erfahrungen gesammelt hat, geht es dann Schritt für Schritt (Treppenaufstieg) weiter.

Man sollte von keiner der Techniken Wunder erwarten. Hoch musst du dich schon selber bringen. Da ist die Erdanziehungskraft unnachgiebig. :hihi:


Allgemeine Antworten:
Der Spiderjack ist nur für DRT.
Der TazLov nur für SRT-Aufstieg, Abseilen und als mitlaufendes Arbeitsgerät.
Große Brustgurte sind eigentlich unnötig, der passende Edelrid mal ausgenommen. Beim Treppenaufstieg reicht der Notch, manche machen sich sogar stattdessen nur ein Gummi "um den Hals" ... da man damit nur das Gerät mit nach/hoch zieht.

Vielleicht findet sich ja hier ein Kletterer aus deiner Nähe. Dann kannst du dir ein paar Dinge mal anschauen, das ist besser als hier irgendwas fehlerbehaftet zu erklären.

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Gruß, Menzies

:Husky: T535i xp, T540i xp, 540i xp, 560 xpg , 572xpg , 592xp :stihl: 200T, 201TC-m :dolmar: 6100, 7310-H ; :solo: 681 , :makita: 7901, OleoMac947


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BeitragVerfasst: Montag 14. Februar 2022, 12:47 
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Registriert: Samstag 24. September 2016, 21:50
Beiträge: 294
Ich denke auch, nichts geht über ausprobieren! Da gibt es zu viele Möglichkeiten ...mir wurde das vom AG so gestellt, sonst wäre ich wohl auch beim zigzag und einem srt Gerät gelandet. Jetzt bin ich froh um den sj3. ;)
Wenn ich jetzt noch mal alles aussuchen/kaufen müsste würde ich wohl zum nächsten shop fahren und da alles ausprobieren und da kaufen. Die haben dann vermutlich auch immer das passende oder verschiedene seile zu jedem Gerät da.

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BeitragVerfasst: Freitag 18. Februar 2022, 00:49 
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Registriert: Donnerstag 25. Oktober 2018, 14:15
Beiträge: 179
Wohnort: Mölln (Schleswig Holstein)
Ersteinmal vielen Dank für eure sehr ausführlichen Antworten. Ich versuche mal auf alles einzugehen.

Zwei Geräte, eins für DdRT und eins für SRT optimiert, wären natürlich ein Traum, allerdings bin ich Azubi und muss mit meinem Geld haushalten, das wird also nix. Wobei mich das klettern nur mit Prusik im Doppelseil grundsätzlich nicht stört.
Dass der Akimbo so einstellbedürftig zu sein scheint finde ich etwas schade, da ich ja durchaus (vielleicht nicht immer aber regelmäßig) zwischen Doppel und Einfachseil wechseln will und da auch verschiedene Seile benutzen würde fällt der wohl leider raus. Schade eigentlich, die Größe gefiel mir besonders gut.

Einfachseil mit Handsteigklemmen kenne ich so auch von einer Kollegin, ich wollte aber tatsächlich lieber gleich den richtigen Treppenaufstieg.
Das man aus Faulheit kein Rettungsseil hat sehe ich als leicht lösbar. Ich könnte ja zB unten am Einfachseil mein zweites Seil für DdRT + Kambiumschoner befestigen und wenn ich dann mit dem Treppenaufstieg oben bin dieses hochziehen und einbauen. Gibt bestimmt auch noch tausend andere Möglichkeiten, darum mach ich mir keine Sorgen.
Kletterer hab ich ja ein paar in der Nähe, auch einige mit ZigZag. Aber tatsächlich kenne ich noch keinen der mit ZigZag und Chicane klettert.
Mich würde hauptsächlich interessieren inwieweit sich die Länge des Systems auswirkt wenn man doch mal im Einzelseil arbeitet und nicht im Doppelseil.

Shops die sowas vor Ort und sogar zum testen hätten kenne ich hier leider keine...


Ich hatte im Eingangspost ganz vergessen zu erwähnen, dass ich auch eine kleine Steigeisenausrüstung besitze. Dabei ist auch ein Lory Pro für die Hansesicherung. Jetzt hab ich häufiger die Kombi SnakeAnchor(oder Equivalent), Petzl I'D (oder Acht) und dann das Einfachseil gesehen, so dass im Zweifelsfall der Bodenmann den Kletterer ablassen kann. Dies sollte doch auch mit meinem Lory Pro möglich sein, oder spricht was gegen die Kombination? Gesehen hatte ich das jedenfalls so noch nicht...

Und noch eine Frage. Es wird so wie es aktuell aussieht auf den ZigZag plus Chicane hinauslaufen, hat den zufällig jemand mal mit dem Teufelberger Xstatic im Einsatz gehabt und kann berichten wie die Kombi so ist? Oder hat andere Seilempfehlung? Für mein normales DdRT Setup hab ich ein Teufelberger Tachyon und bin damit eigentlich ganz zufrieden...

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BeitragVerfasst: Freitag 18. Februar 2022, 10:40 
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Registriert: Dienstag 20. Juni 2017, 21:38
Beiträge: 19
Hi,

ich habe ZigZag und Chicane auf Drenaline und X-Static. Funktioniert top. Der Wechsel zwischen Umlaufendem und Einfachseil ist auch problemlos möglich - in der Praxis aber auch nicht wirklich sinnvoll. ZigZag mit Chicane zusammen nutze ich wirklich selten.
In erster Linie kommt es darauf an was man für Arbeiten zu erledigen hat und welchen Stil man beim klettern bevorzugt. Ich habe vieles ausprobiert und arbeite am liebsten mit dem ZigZag auf dem Drenaline - umlaufend. Für den Aufstieg Nutze ich TazLov3 und UltimaEvo von Courant das bleibt dann auch drin und dient als Rettungsseil oder falls man doch nochmal hoch muss kann man sich jederzeit mit dem TaszLov3 einhängen. Mit dem TazLov kann man halt nicht arbeiten - das ist wirklich nur für hoch & runter. Dafür ist es aber super und flexibel.

Ich würde klar zwischen Aufstiegssystem und Arbeitssystem unterscheiden.

Aufstiegssystem dient für den Aufstieg in große Bäume und als Rettungsseil (zb. TazLov, RopeWrench, Akimbo)
Umlaufendes System - Arbeiten in mittleren und großen Bäumen (ZigZag oder Knoten)
SRT System - Aufstieg und Arbeiten in kleinen (bzw schlanken) Bäumen (z.B. ZigZag + Chicane, Akimbo, RopeWrench)

Ich würde mich da nicht wild machen auf den Suche nach dem perfekten System. Das muss man durch probieren erst finden und dann ändern sich die Vorlieben ja auch gelegentlich.

Grüße
Joru


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BeitragVerfasst: Sonntag 20. Februar 2022, 14:00 
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Registriert: Samstag 12. September 2015, 21:29
Beiträge: 12
Hallo,

hatte früher den Rope Wrench zum Aufstieg am Einfachseil, heute den Akimbo.

Beides supergute Geräte, RopeWrench mit Valdotain Klemmknoten, sehr zuverlässig, ziemlich unabhängig vom Seil, Akimbo ist da mehr die Diva, Eigenschaften verändern sich mit dem Seilalter, der Feuchte und Harz mag er gar nicht. Aber man kann das einstellen über die beiden Klemmnocken.

just try

PS.: ... hier liegt auch schon der Rope Runner Pro.....


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