Servus,
Felix hat das richtig gesehen.
Beim Keilschacht wird auf der Höhe der Fallkerbsohle nach hinten durchgestochen. Wenn der Einstich höher erfolgt, geht dies an der Höhe der Bruchleiste verloren. Die Höhe der Bruchstufe ist aber wichtig, damit der Baum nicht nach hinten wegrutschen kann. Außerdem ist der Drehpunkt, um den der Stamm kippt, die Fallkerbsehne.
Beim "Herzstich" (im Starkholz > doppelte Schienenlänge oder abgebrochene Bäume ohne Kronengewicht) sieht das natürlich anders aus. Da erfolgt der Einstich auf Höhe des Fällschnitts, aber das ist ja ein vollkommen anderer Anwendungsbereich.
Bei der hier ursprünglich genannten Problematik (nicht mehr ganz gesunder Baum mit geringem Durchmesser) würde ich aber gar keine Keilschachttechnik anwenden. Grund: Beim Keilschacht wird die aufgrund des geringen Stammdurchmessers ohnehin nicht besonders starke Bruchleiste stark nach "oben" belastet. Gerade bei einem nicht mehr gesunden Baum ist die Gefahr des Abreißens der Bruchleiste besonders groß. (Hinzu kommt noch, wie hier bereits beschrieben, dass man ohnehin vermeiden sollte, an solchen Bäumen zu keilen).
Beim Fällen schwacher Bäume mittels Fällheber hat man den Vorteil, dass man durch den langen Hebelweg einen recht großen "Keilwinkel simulieren" kann und damit dem Baum einen größeren Anfangsschwung mitgeben kann, als mit der Keilschachttechnik. Außerdem entfällt die Erschütterung durch das Schlagen auf den Keil.
Sicheres Schaffen!
Christoph